Aichfeld: KPÖ gegen Spekulation mit Mietwohnungen

Gemeinderätin Elfi Wieser (KPÖ): „Unsere Region braucht erschwingliche Wohnungen statt Immobilienspekulation“

740 Mietwohnungen im Aichfeld wurden 2006 privatisiert. Betroffen waren neun Wohnungsanlagen in den Gemeinden Judenburg, Zeltweg, Knittelfeld, Fohnsdorf und Spielberg. Die Vorgänge im Aichfeld zeigen, wohin der Ausverkauf von öffentlichem Eigentum führt: In die Wohnungen wurde über Jahre hinweg nichts investiert, dafür wurden sie wiederholt zum Zweck der Immobilienspekulation weitergereicht. Dieser Vorgang wiederholt sich nun.

Die von der SPÖ unterstützte Privatisierung zeigt, dass Wohnungen immer öfter zu Spekulationsobjekten werden. Die KPÖ ist immer gegen die Privatisierung von Wohnraum eingetreten und hat bereits 2006 vor den Konsequenzen gewarnt. Die Errichtung von leistbaren Wohnungen ist eines der wichtigsten Aufgaben der Politik.

Die Entwicklungsgesellschaft Aichfeld Murboden GmbH (EGAM), die die Wohnungen ursprünglich errichtet hat, war gegründet worden, um die Region Aichfeld-Murboden zu entwickeln und dort günstigen Wohnraum zu schaffen. Nun werden 300 dieser Wohnungen in Judenburg und Fohnsdorf erneut weiterverkauft – unter undurchsichtigen Umständen. Die KPÖ hat schon 2006 vor den Folgen gewarnt.

Käufer ist ein privater Investor aus Mödling. Es handelt sich um die Immobilienfirma V-Lux Servitas. Der Eigentümer Mag. Ing. Franz Balik, wird unter anderem als „Rationalisierungsingenieur“ und Betreiber von Inkassobüros geführt. Zuvor wurden die EGAM-Wohnungen an die Linzer WAG verkauft, die die Wohnungen jedoch an „Wohnbau 2000“ weiterrechte. Die Stadt Judenburg hat ihre Sperrminorität leichtfertig abgegeben.

KPÖ-Bezirkssprecherin Elfi Wieser, Gemeinderätin in Fohnsdorf, kritisierte diese Vorgänge scharf: „In die Wohnungen der EGAM-Siedlung wurde lange Zeit nichts investiert, obwohl sie sanierungsbedürftig waren. Jetzt wundert man sich über den Leerstand. Die Wohnungen sind mitunter schon jetzt stark überteuert, weitere Mieterhöhungen sind schon angekündigt. Wer soll sich diese Wohnungen dann noch leisten können? Gerade in unserer Region brauchen wir günstige Wohnungen statt immer neuer leerer Versprechen.“

Veröffentlicht: 2. Februar 2017