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Postämter: KPÖ empört über flächendeckenden Kahlschlag

LAbg. Pacher: Privatisierungsgewinner kassieren Millionen für Vernichtung von 10.000 Arbeitsplätzen und Schließung 1500 Filialen

Die Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen war und ist ein schwerer Fehler. Das zeigt aktuell die neuerliche Schließung von hunderten Postämtern. Der Versucht des Post-Managements, die Vernichtung von hunderten Arbeitsplätzen und öffentlicher Infrastruktur als Vorteil für ihre Kunden zu verkaufen, wertet KPÖ-LAbg. Renate Pacher als Verhöhnung der Bevölkerung vor allem im ländlichen Raum.

Die Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen war und ist ein schwerer Fehler. Das zeigt aktuell die neuerliche Schließung von hunderten Postämtern. Der Versucht des Post-Managements, die Vernichtung von hunderten Arbeitsplätzen und öffentlicher Infrastruktur als Vorteil für ihre Kunden zu verkaufen, wertet KPÖ-LAbg. Renate Pacher als Verhöhnung der Bevölkerung vor allem im ländlichen Raum.

Pacher: „Mit solchen Maßnahmen wird den ländlichen Regionen der Todesstoß versetzt. Selbst größere Gemeinden wie Spielberg verlieren nun ihr einziges Postamt. Weitere Arbeitsplätze werden in Zeiten einer Rekordarbeitslosigkeit vernichtet, die Versorgung der Bevölkerung verschlechtert. Die Regierung muss endlich handeln und dafür sorgen, dass die Post so geführt wird, wie es den Interessen der österreichischen Bevölkerung entspricht.“

Am Beispiel der Österreichischen Post AG zeigt sich deutlich, dass die Privatisierungsgewinner ausschließlich die Aktionäre und ein unverschämt hoch bezahltes Management sind. Die bisherige Bilanz zeigt diese skandalöse Entwicklung: Während die Zahl der Beschäftigte von 35.493 (1999) auf 25.764 und die Zahl der Postämter von 2.468 (2000) auf 1.311 (2007) – nun bald nur noch 1000 – gesunken ist, stieg der Gewinn (EBIT): von 28 Millionen (2003) auf 163 Millionen (2007) und die Dividende pro Aktie: von 0,51 EUR (2003) auf EUR 1,40 (2007) = plus 275 %.

„Motor dieser verheerenden Entwicklung ist die Liberalisierungspolitik der EU, die schon bisher schrittweise die Öffnung der Postmärkte vorgeschrieben hat, was zu einer immer weiteren Ausdünnung des Service geführt hat. Mit der Totalliberalisierung der Postmärkte 2011 wird es zu weiteren Verschlechterungen für die Bevölkerung sowie für die Postbediensteten kommen“, warnt die KPÖ-Abgeordnete Pacher.

30. Mai 2009