11.500 Unterschriften für die PFLEGE-PETITION – Keine Reaktion von LH Drexler!

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11.508 Unterschriften für echte Maßnahmen gegen die Pflegekrise wollten die Aktivist:innen heute übergeben – LH Drexler ließ aber alle Terminanfragen unbeantwortet.

Kaum eine Woche vergeht ohne neue Hiobsbotschaften aus den steirischen Krankenhäusern und Pflegeheimen. Es ist offenkundig: In der Pflege brennt der Hut! Um auf die massiven Missstände aufmerksam zu machen und für ein Pflegesystem einzustehen, das für die Zu-Pflegenden, Angehörigen und Pflegekräfte funktioniert, haben sich im Frühsommer Beschäftigte aus der ganzen Steiermark mit der KPÖ zusammengetan und die Petition „Geht’s der Pflege gut, geht’s uns allen gut!“ ins Leben gerufen. Unzählige Infostände in der ganzen Steiermark später präsentierten Aktivist:innen vom Arbeitskreis Gesundheit und Pflege heute vor dem Eingang zum Landtag Steiermark das Ergebnis:

11.508 Menschen haben die Pflege-Petition unterschrieben! Danke!

„Die positiven Rückmeldungen von den Kolleg:innen und vielen Menschen auf der Straße waren überwältigend. Die Pflege ist die soziale Frage unserer Zeit, das ist mittlerweile in der Bevölkerung angekommen – nur auf den Regierungsbänken leider noch nicht. Die Regierenden haben offensichtlich keine Ahnung, wie dramatisch die Situation in der Pflege längst ist. 11.508 Unterschriften sprechen eine klare Sprache: Herr Drexler, Frau Bogner-Strauß: Handeln Sie endlich!“, so Wolfgang Schwab vom Arbeitskreis Gesundheit und Pflege, der Erstunterzeichner der Pflege-Petition ist.

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Die Pflegekräfte standen heute vor verschlossenen Landhaus-Türen...

„Nicht nur, dass wir heute vor verschlossenen Landhaus-Türen gestanden sind – der Landeshauptmann hat uns auf unsere zwei Anfragen bzgl. eines Übergabetermins für die Unterschriften noch nicht einmal geantwortet! Von diesem Umgang werden wir uns aber nicht kleinmachen lassen. Wir sammeln einfach weiter, bis der Landeshauptmann die mehr als 11.000 Unterschriften entgegennimmt!“, zeigt sich Wolfgang Schwab kämpferisch.

Die nötigen Maßnahmen liegen seiner Ansicht nach auf der Hand: „Applaus und schöne Sonntagsreden in Ehren, aber das zahlt uns Pflegekräften keine Miete. Wir brauchen endlich Gehälter, von denen wir leben können, bessere Personalschlüssel und mehr Freizeit, bevor noch mehr meiner Kolleg:innen ausbrennen und ihrem Herzensberuf den Rücken kehren müssen! Und wenn es nicht bald massiv mehr Pflegeausbildungsplätze gibt, werden die Lichter in vielen Pflegeheimen und Krankenhäusern bald endgültig ausgehen.“

Fakt ist nämlich: Handeln Bundes- und Landesregierung nicht bald, droht aus der ohnehin schon dramatischen Pflegekrise ein handfester Pflegenotstand zu werden. Ohne grundlegende Kurskorrektur werden in Österreich bis zum Jahr 2030 80.000 bis 100.000 Pflegekräfte fehlen. Unser Pflegewesen wäre bei so enormem Personalmangel schlicht nicht aufrechtzuerhalten.

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Die Botschaft der Aktivist:innen ist klar: „Herr Landeshauptmann, Frau Gesundheitslandesrätin, handeln Sie endlich!“

Diesen Befund teilt der Grazer Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ): „Die Landesregierung muss endlich in die Gänge kommen, bevor aus der Pflegekrise ein handfester Notstand wird. Viele Beschäftigte leisten Großartiges, aber sie arbeiten am Limit und brauchen dringend eine Entlastung. Gute Arbeitsbedingungen und faire Gehälter wirken außerdem besser gegen den Personalmangel als jede Imagekampagne!“

Die KPÖ wird in der Pflege-Petition enthaltenen Hauptforderungen an die Landesregierung auch im Landtag weiterhin zum Thema machen und die Gesundheitslandesrätin an die 11.508 Menschen erinnern, die diese Forderungen mit ihrer Unterschrift mitunterstützen. Pflege ist mehr wert!

- Deutliche Aufstockung der Ausbildungsplätze gegen den Personalnotstand!
- Bessere Bezahlung und mehr Freizeit für das Pflegepersonal!
- Anhebung des Pflege-Schlüssels!
- Höhere finanzielle Unterstützung für Menschen in Pflege-Ausbildungen!

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Veröffentlicht: 13. Dezember 2022