Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.

Steirische Landeswohnungen: Privatisierung auf Raten

LAbg. Murgg (KPÖ): „Landeshauptmann Voves begreift Ernst der Lage nicht“

Schon im Zuge der Abschaffung des Regresses Ende April kündigte Landeshauptmann Voves an, durch den Verkauf von öffentlichem Eigentum Löcher im Landesbudget zu stopfen. Was als „Verkauf der Baurechte“ angekündigt wird, ist in Wirklichkeit eine Privatisierung der Landeswohnungen auf Raten. Darauf weist KPÖ-LAbg. Werner Murgg hin.

Auch wenn für die derzeitigen Mieterinnen und Mieter keine Verschlechterungen zu erwarten sind, bedeutet dieser Schritt mittelfristig den Verlust weiterer öffentlicher Wohnungen, nachdem in den vergangenen Jahren zahlreiche steirische Kommunen ihre Gemeindewohnungen privatisiert haben. „Das Land entledigt sich seiner Verantwortung, obwohl eine Offensive beim Sozialen Wohnbau Gebot der Stunde wäre. Die dramatische Entwicklung der Mieten hängt auch damit zusammen, dass es in der Steiermark immer weniger Gemeindewohnungen gibt. Landeshauptmann Voves hat den Ernst der Lage offenbar nicht begriffen.“

Wohnen ist zu teuer. Österreich ist EU-Spitzenreiter bei der Teuerung der Mieten und der Betriebskosten. Durch die massive Kürzung der Wohnbeihilfe im Jahr 2011 haben immer mehr Menschen in der Steiermark Probleme, ihre Wohnung zu finanzieren. Viele wenden schon 50 bis 60 % ihres Nettoeinkommens für Miete und Betriebskosten auf. Die einzige Lösung ist die Wiederaufnahme des Sozialen Wohnbaus. Nur so kann ein ausreichendes Angebot an leistbarem Wohnraum geschaffen werden. Mit der Privatisierung geht die Landesregierung den falschen Weg.

10. Juli 2014