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Kinder bei Schuleinschreibung mit Werbung überhäuft

Claudia Klimt-Weithaler: „Schulen dürfen nicht zu Werbezonen werden“

Für Unmut sorgt derzeit eine als Buch getarnte Bankenwerbung, die im Rahmen der Schuleinschreibung an Kindergartenkinder verteilt wird. Kindern im Alter von fünf und sechs Jahren werden darin Handy und Bankkarte schmackhaft gemacht. Die Bank bietet lt. ihrer Webseite tatsächlich ein Konto für Kinder ab sechs an und „unterstützt Eltern bei der Anschaffung eines Einsteiger-Smartphones“. KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler ist über diese Werbung empört und verlangt vom Landesschulrat, die Verteilung dieser Werbebroschüre sofort einzustellen.

Seit 1997 ist an österreichischen Schulen Werbung erlaubt (ausgenommen Religionsgemeinschaften, Parteien, Tabak und Alkohol). Die damalige VP-Unterrichtsministerin Gehrer wollte damit den „finanziellen Spielraum“ der Schulen erhöhen. Erst im Mai 2014 sorgte eine als Mitteilungsheft getarnte Broschüre mit über 60 Seiten Werbung für Aufregung. Nach einer Klage des Vereins für Konsumenteninformation musste das an bundesweit 800 Volksschulen verteilte Heft eingezogen werden.

Klimt-Weithaler: „Es ist schlimm genug, dass unsere Schulen in Werbezonen verwandelt wurden. Eine so aggressive Werbung, die sich an Kinder im Vorschulalter richtet, ist aber eine neue Qualität. Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen sollten eigentlich Orte sein, an denen Kinder vor Manipulation und Werbung geschützt sind. Ich appelliere an den Landesschulrat, diese Belästigung von Eltern und Kindern abzustellen.“

Die KPÖ wird einen Antrag in den Landtag einbringen, bei Werbung an steirischen Schulen künftig einen strengeren Maßstab anzulegen. Ein völliges Werbeverbot ist aus Sicht der KPÖ wünschenswert, aufgrund bundesgesetzlicher Bestimmungen aber derzeit nicht in Reichweite.

Beispielseiten aus dem verteilten Buch

Veröffentlicht: 21. Januar 2015

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