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In memoriam Hans Landauer

Er war der jüngste Österreicher, der sich den Internationalen Brigaden im Kampf gegen Franco anschloss. Er war auch letzte noch lebende. Am 19. Juli ist Hans Landauer im 94. Lebensjahr gestorben.

 

Im Alter von nur 16 Jahren schloß sich Hans Landauer – 1921 in Oberwaltersdorf geboren – den Interbrigaden in Spanien an, wo er im Österreicher-Bataillon der 11. Brigade gegen die Franco-Faschisten kämpfte. Nach der Niederlage der spanischen Republik führte ihn seine Flucht nach Frankreich. Landauer wurde in den Lagern Argelès, Saint-Cyprien und Gurs interniert und nach seiner Verhaftung im November 1940 von Paris nach Wien überstellt. Nahezu exakt fünf Jahre nachdem er sich  in Richtung Spanien aufgemacht hatte wurde Landauer im Juni 1941 ins KZ Dachau verbracht.

Nach der Befreiung vom Nazi-Faschismus trat Landauer in den Polizeidienst ein, arbeitete zunächst in Österreich, danach als UNO-Beamter auf Zypern. Als er 1972 im dortigen Österreicher-Kontingent Neonazi-Umtriebe aufdeckt, wird er vom sozialdemokratischen Innenminister Otto Rösch zurückbeordert. Erst die weit über die Grenzen Österreichs hinausgehende mediale Resonanz des Falles führte schließlich zu seiner Rehabilitierung.

Nach seiner Pensionierung im Jahr 1983 arbeitete Hans Landauer im Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands am Aufbau der Spezialsammlung Spanien-Dokumentation. Daneben wirkte er als Zeitzeuge und nicht zuletzt als Autor. So veröffentlichte er gemeinsam mit Erich Hackl – der Landauer seinerseits schon im 1996 erschienen Erzählband „In fester Umarmung“ würdigte – im Jahr 2000 das „Album Gurs“, drei Jahre später das „Lexikon der österreichischen Spanienkämpfer“. Letzteres stellten die beiden im Erscheinungsjahr bei uns in Graz vor. Im Spetember 2006 war Hans Landauer schließlich noch einmal – wiederum gemeinsam mit Erich Hackl – auf Einladung des KPÖ-Bildungsvereins in Graz zu Gast.

Am vergangenen Samstag ist Hans Landauer als letzter noch lebender österreichischer Spanienkämpfer in Oberwaltersdorf gestorben.

 

Wikipedia Eintrag

Veröffentlicht: 22. Juli 2014

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