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Denkmal für Richard Zach

Neutralitätsfeiertag in St. Radegund

Seit der Nationalfeiertags-Veranstaltung 1977 ist das Ferienheim nach Richard Zach benannt. Erinnerung und Gedenken an die Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus sind Bestandteil des Selbstverständnisses der 1946 gegründeten
Eltern- und Kinderorganisation. Am 26. Oktober 2013 wird ein neues Denkmal durch den Künstler Rudolf Hirt eingeweiht.

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RICHARD ZACH

Richard Zach kam am 23. März 1919 in Graz als zweiter Sohn einer Arbeiterfamilie zur Welt.

Von 1934 bis 1938 besuchte er die Bundeslehrerbildungsanstalt in Graz.

Die Februarereignisse 1934 waren für ihn ein einschneidendes gesellschaftspolitisches Ereignis. Er trat aktiv in das politische Geschehen ein und half bei der Gründung einer Widerstandsgruppe. Als er die Matura mit Auszeichnung bestand, war die politisch-kulturelle, antifaschistische Tätigkeit der Jugendorganisation voll im Gang.

Im Herbst 1937 wurde ein geheimer marxistischer Arbeitskreis gegründet und nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten der Aufbau antifaschistischer Gruppen in Graz und der Steiermark verstärkt.

Im Herbst 1938 rückte Richard Zach zur deutschen Wehrmacht ein. 1939 nahm er als Kanonier und Chauffeur am Polenfeldzug der Nationalsozialisten teil.

Nach einem Urlaub entzog er sich dem Militärdienst durch einen Spitalsaufenthalt. Er erreichte die Dienstuntauglichkeit, wurde aus der Wehrmacht entlassen und am 1. Februar 1941 wieder als Lehrer in Graz eingesetzt.

Neben seiner Arbeit im antifaschistischen Widerstand entwickelte Richard Zach seine literarische Tätigkeit weiter. Im Frühjahr 1941 begann eine groß angelegte Verhaftungswelle von Widerstandskämpfern. Am 31. Oktober 1941 wurde auch Richard Zach verhaftet.

Seine Zellengedichte wurden unter Lebensgefahr als Kassiber aus dem Polizeigefängnis geschmuggelt. Seine brieflichen und lyrischen Aufzeichnungen setzte Richard Zach auch im Zuchthaus Berlin-Moabit fort, in das er am 14. Februar 1942 eingeliefert worden war.

Mit drei weiteren Mitangeklagten wurde er als Hauptangeklagter vor ein Militärtribunal in Berlin gestellt. Die Anklagepunkte waren: „Wehrkraftzersetzung“, „Hochverrat“, Versuch der „Lostrennung eines zum Reich gehörigen Gebietes“.

Zwischen 31. Oktober 1942 und 27. Jänner 1943 entstanden unter schwierigsten Bedingungen nahezu 800 Gedichte und etwa 100 Seiten Briefe und Notizen.

Am 18. August 1942 wurde Richard Zach zum Tode verurteilt. Ende 1942 brachte man ihn zu einer Zeugenaussage heim nach Graz.

Am 14. Jänner 1943 erfolgte der Rücktransport nach Berlin. Am 25.1. erhielt er die Urteilsbestätigung. Am Mittwoch, den 27. Jänner 1943 um 19 Uhr wurde Richard Zach hingerichtet.

 

 

GEDENKEN

Richard Zachs Name befindet sich am Internationalen Mahnmal auf dem Grazer Zentralfriedhof. 

Eine Gedenktafel im Stiegenhaus der ehemaligen Lehrerbildungsanstalt (heute Pädagogische Akademie) am Hasnerplatz in Graz erinnert an Richard Zach. 

Ein kurzes Straßenstück in Graz-Andritz trägt den Namen „Richard-Zach-Gasse“. Ein „Stolperstein“ befindet sich seit heuer am Gehsteig Pestalozzistraße 67.

 

Bildhauer RUDOLF HIRT

<    1947 in Scheifling geboren und aufgewachsen als einziges Kind von Maria und Karl Hirt. Starke Prägung durch den politisch aktiven Vater, der Widerstandskämpfer und Kommunist war.

<     nach Bildhauerlehre in Groß St. Florian Meisterklasse für Bildhauerei und Malerei an der Ortweinschule Graz. Studium an der Akademie für Angewandte Kunst in Wien.

<     viele Jahre Weltreisender.

<     1977 Rückkehr nach Scheifling, seither als freischaffender Bildhauer tätig.

<     zusammen mit seiner Frau Angelika, ebenfalls Bildhauerin, Gründung des HIRT-HAUS Ateliers, einem Ort für Kunst und Kultur, Ausstellungen, Workshops und Symposien.

<     die drei Kinder Johanna, Maren und Ferenc sind ebenfalls künstlerisch tätig.

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DENKMAL

In seiner Verbundenheit mit der Organisation Kinderland und dem österreichischen Widerstand entsteht Rudolf Hirts eindrucksvolles Richard-Zach-Denkmal am Gelände des Ferienheimes in St. Radegund.

70 Jahre nach Zachs Ermordung wird dieses Denkmal – wieder bei einer Festveranstaltung zum Nationalfeiertag – am 26.10.2013 feierlich enthüllt.

Verwirklicht werden konnte das Vorhaben Dank großzügiger Spenden und ehrenamtlicher Arbeit.

Ablauf der Veranstaltung

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Wir machen darauf aufmerksam, dass es im Bereich des Kinderland-Ferinheims Richard Zach keine Parkplätze gibt. Der Parkplatz des Schöckel-Lifts ist kostenpflichtig. Wir bitten nach Möglichkeit die Bustransfers in Anspruch zu nehmen.

 

26. Oktober 2013

Einladung zur

Festveranstaltung

der steirischen KPÖ und Kinderland
zum österreichischen National- und Neutralitätsfeiertag

 

Denkmalenthüllung am Gelände des Kinderland-Ferienheims
„Richard Zach” in St. Radegund bei Graz

 

10.00    „Solidaritätslied“ von Bert Brecht, gesungen von den
 Uhr    obersteirischen „Rotn Oidn“

    Begrüßung

        durch Roswitha Koch, Verantwortliche für das Richard-Zach-Heim

    Begrüßungsworte

        des Bürgermeisters von St. Radegund Hannes Kogler

    „Das Lied von der Erde“ von Jura Soyfer,

        gesungen von den „Rotn Oidn“

    Dr. Gerhard Dienes über Richard Zach.

    Enthüllung des Denkmales mit dem Künstler Rudolf Hirt

    „Lass uns eine Welt erträumen“ von Gerhard Schöne

        Vorgetragen von Emilia Klimt

Danach kurzer Fußweg zum Kursaal. Shuttlebus für Gehbehinderte.

Festveranstaltung im Kursaal St. Radegund

11.30    Begrüßung

  Uhr        durch die Kinderland-Obfrau Susanne Neumayer

    Gedanken zum Nationalfeiertag

        von Ernest Kaltenegger

    Festansprache

        von Schriftsteller Erich Hackl

    Richard-Zach-Vertonungen

        von Iris  Stern mit der Band „Geschichten im Ernst“

        (Iris Stern und Natalie Moser Gesang, Michael Jovanovic Gitarre,
        Matthias Husinsky Akustikbass und Gitarre, Philip Bickel Cajon)

    Zwischentexte von Wini Hofer

        mit Marlene Nachbagauer und David Tschmuck

    Lieder des Chors „Das Herz schlägt links“

        Unter der Leitung von Eva Itzlinger

 

Danach Mittagessen und Beisammensein bis 17 Uhr. Kinderbetreuung.

Information und Anmeldung in den KPÖ-Bezirksleitungen oder 0316/ 71 2479.

E-Mail: bl-graz@kpoe-graz.at

Busse aus den Bezirken – Beitrag pro Person: Fahrt + Eintritt 5 Euro. Mittagessen 10 Euro, bitte um Vorbestellung bei Anmeldung. 

Wir bitten nach Möglichkeit die Busse zu nutzen. Die Zufahrt zum Heim ist für PKWs nicht möglich. Unzureichende  Parkmöglichkeiten im Ort. bzw. bei der Talstation Schöckelbahn (kostenpflichtig).

Genauere Informationen zu Richard Zach

Veröffentlicht: 10. Oktober 2013

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